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Feuerwehr

Nach ihrer alten Devise „Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr“ fragen die Mitglieder der freiwilligen Feuerwehr nicht nach Lohn und Dank, sie fragen vielmehr wo sie helfen können. Sie verzichten dabei auf manche Bequemlichkeit und Privatinteressen. Die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr, die sich freiwillig und uneigennützig dem Feuerwehrdienst verschrieben haben, sind Tag und nacht bereit, ihre Zeit, ihr Können wenn es sein muß auch ihre Gesundheit einzusetzen für ihre Mitmenschen.

 

Der offiziell bekannte Termin war das Jahr 1935. Im Landesarchiv Merseburg wurden Unterlagen zum Thema Feuerwehr gesichtet, bei denen man aber schlußfolgern konnte, dass die Wehr schon vor 1935 existierte. So wurde ein Eintrag ausfindig gemacht, dass es am 11. Juni 1910 bei einem schweren Gewitter beim Gutsbesitzer Schrimpf durch Blitzschlag zu einem Brand kam. Aufgrund der Schwere des Gewitters mußte mit der Spritze aus Weickelsdorf der Brand allein bekämpft werden.

 

Aber auch dieses Datum war nicht die erste Erwähnung einer Feuerwehr in Weickelsdorf. Bereits 1848 gab es in unserem Ort einen Spritzenverband Weickelsdorf Roda, beide Gemeinden hielten eine Spritze zur Brandbekämpfung vor. Es ist also durchaus anzunehmen, dass in Weickelsdorf bereits um 1800 ein organisiertes Feuerwehrwesen vorhanden war. Aus dieser zeit ist jedoch wenig über die Geschichte der Feuerwehr überliefert. Weickelsdorf gehörte in den Jahren um 1930/40 zum Amtsbezirk Meineweh. Aus dieser Zeit konnten viele Dokumente gesichtet werden. Am 19. Februar 1938 schaffte sich Weickelsdorf seine erste Motorspritze an.

 

Unter dem 1. Juli 1939 war zu lesen, daß die Freiwillige Feuerwehr Weickelsdorf und Roda eine Sollstärke von 35 Kameraden hatte, zu ihrer Ausrüstung gehörten 300 m neue Schläuche, eine Motorspritze, 8 Beile, 8 Leinen, eine alte Handdruckspritze mit 105 Meter Schlauch. Auch eine Liste war vorhanden, aus der ersichtlich war, wer damals als unentbehrliche Feuerwehrmänner eingeschätzt wurden.

 

Roda hatte 358 Einwohner und Weickelsdorf 261

 

Wehrleiter in Weickelsdorf:

 

Kurt Putzer von 1935 bis 1949

Arno Dademasch von 1950 bis 1970

Fritz Hädrich von 1970 bis 1980

Konrad Magdlung von 1980 bis 1987

Horst Graupner von 1987 bis 1992

Georg Näther von 1992 bis 2003

Wieland Hädrich ab 2003

 

Seit 1938 hatte Weickelsdorf eine Motorspritze. Vorwiegend stellten männliche Hausbesitzer den Personalbestand. Die Einführung neuer Technik ist aus dem Jahre 1970 datiert. Angeschafft wurden ein K 20 und später ein Fahrzeug B 1000, das 1982 gegen ein Fahrzeug LO ausgetauscht wurde. 1988 erhielt die Feuerwehr ein gebrauchtes Tanklöschfahrzeug TLF 16 (W 50), dass 2000 Ltr. Wasser mitführen konnte.

 

Als Depot wurde der Freiwilligen Feuerwehr das Grundstück des ehemaligen Besitzers Vogel/Hauck in Weickelsdorf durch die Gemeinde zugewiesen. Die Gemeinde hatte das Grundstück 1980 käuflich erworben. Das Scheunengebäude wurde zum Feuerwehrkomplex ausgebaut. In freiwilliger Arbeit leisteten die Kameraden unzählige Stunden um das Objekt einsatzfähig zu machen. 1991 erhielt die Freiwillige Feuerwehr weitere modernere Technik, ein Schneid- und Spreizgerät sowie ein VW-Bus wurden angeschafft. Der VW-Bus wurde für den Einbau des Schneid- und Spreizgerätes umgebaut.

 

Gestiegene Anforderungen an Mensch und Technik bei der Brandbekämpfung aber auch zur Rettung von Menschenleben nach Fahrzeugunfällen, vor allen im Bereich der Bundesautobahn A 9, machten eine Erweiterung des Technikbestandes erforderlich. Das Fahrzeug W 50 wurde durch den Kauf eines neuen Fahrzeuges TLF 16/25 (MAN) 1995 ersetzt. In diesem Fahrzeug hatte auch das Schneid- und Spreizgerät Platz, so dass der VW-Bus als Mannschaftstransportwagen hergerichtet wurde.

 

Durch den Zusammenschluss der Gemeinden Weickelsdorf und Kleinhelmsdorf im Jahr 2004 erhielt die Freiwillige Feuerwehr Weickelsdorf den Status einer Ortsfeuerwehr. Seit 2010 gehört die Ortsfeuerwehr zur Gemeindefeuerwehr der Verbandsgemeinde Wethautal, der die Aufgabe Feuerwehr per Gesetz übertragen wurde.